Mit dem oben stehenden Logo machen wir deutlich, dass Grundlage für unsere Arbeit mit dem Schulhund die Selbstverpflichtung des Fachkreises Schulhunde des ThM e.V. und dem Arbeitskreis Schulhund-Team-Ausbildung ist.
Tiergestützte Pädagogik
Schulhund Freddy
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Freddy ist am 17.Mai 2024 viel zu früh über die Regenbogenbrücke gegangen!
Die nachfolgenden Zeilen fallen mir sehr schwer zu schreiben. Wir alle hätten nie gedacht, dass wir so früh Abschied von unserem lieben Schulhund Freddy nehmen müssen. Wenige Tage vor seinem dritten Geburtstag ist er nach kurzer, schwerer Krankheit viel zu früh von uns gegangen. Unsere so junge Schulfamilie verliert damit ein wichtiges Gründungsmitglied. Die Anteilnahme der Kinder, KollegInnen und Eltern war enorm. Es wurden bunte Steine für ihn bemalt, die im Schulbeet Platz fanden. Freddy hat Blumen sehr geliebt. Es wurden ein riesiges Plakat mit letzen Grüßen erstellt und viele Tränen vergossen.
Freddy stand für Lebensfreude, Fröhlichkeit und Glück. Er hat jede Minute seines viel zu kurzen Lebens genossen und er hat seine Aufgabe bei uns in der Schule so sehr geliebt. Diese Freude und Fröhlichkeit sollen uns weiterhin begleiten. Vielen Dank lieber Freddy! Wir vermissen dich sehr! Nimm unsere Liebe mit auf deine Reise! Du bleibst immer in unseren Herzen!
Grit Wolfsteller (Frauchen von Freddy)
Mensch- Hund- Team
Freddy wurde als Welpe gezielt ausgesucht, um zu einem Schulhund ausgebildet zu werden. Es kam daher nur eine Züchterin in Frage, die bereits Therapiehunde in verschiedenen Bereichen vermittelt hat.
Sein Wesen ist freundlich, aufgeschlossen und neugierig. Er interessiert sich für Kinder, andere Hunde und lernt gerne. Zudem ist er fröhlich und ausgeglichen. Wie alle Labradore liebt er gutes Futter zu jeder Zeit und schwimmt gerne.Seine Lieblingsbeschäftigung ist das Apportieren.
Er ist im Alter von 8 Wochen zur Lehrkraft Frau Wolfsteller gekommen und lebt dort als festes Familienmitglied.
Der Einsatz von Freddy und seine Haltung erfolgen natürlich unter Berücksichtigung aller tierschutzrechtlichen Vorgaben.
Frau Wolfsteller bildet sich regelmäßig in der tiergestützten Arbeit mit Freddy fort. Sie achtet darauf, dass er einen gut ausgeprägten Grundgehorsam besitzt und erprobt regelmäßig neue Formen des Einsatzes des Hundes.
Regeln im Umgang mit Freddy
Nur so fühlt sich Freddy wohl:
Wir nehmen Rücksicht auf unseren Schulhund und verhalten uns leise.
Ich fühle mich wohl, wenn es leise ist.
Wir rufen unseren Schulhund nicht, er darf frei entscheiden, wo er gerade sein möchte.
Ich entscheide, wann ich gehe und zu wem ich gehe.
Wir achten darauf, dass immer alles weggeräumt ist und nichts auf dem Boden rumliegt.
Ich mag es, wenn es aufgeräumt ist. Mache bitte immer deine Schultasche zu.
Wir achten darauf, dass immer nur ein Kind unseren Schulhund streichelt, und streicheln unseren Schulhund nie ohne Erlaubnis.
Sei bitte immer lieb zu mir.
Ich möchte immer nur von einer Hand gestreichelt werden.
Streichle mich nur an meinen Lieblingsstellen.
Wasche dir bitte die Hände, wenn du Übungen mit mir gemacht hast.
Wir füttern unseren Schulhund nicht.
Du hast dein Essen und ich meins. Füttere mich daher nie ohne Erlaubnis.
Wenn ich etwas bekomme, dann nur aus der flachen Hand.
Auf seinem Platz möchte unser Schulhund seine Ruhe haben, das respektieren und akzeptieren wir.
Bitte nimm mir nichts weg und störe mich nicht, wenn ich mich ausruhe.
Wir rennen und toben nicht in der Nähe unseres Schulhundes.
Renne auch nicht auf mich zu oder von mir weg. Bewege dich langsam und leise.
Ziele der Arbeit mit Freddy
Freddy wirkt als sozialer Katalysator in Beziehungen zwischen Kind und Lehrerin, Kind und Kind und Kind und anderen Erwachsenen. Er vermittelt Wärme, Empathie, Respekt, Toleranz und Aufrichtigkeit. Freddy erleichtert zudem das Einhalten bestimmter Aufgaben und Regeln.
Freddys Arbeit fördert in folgenden Bereichen:
Physisch/ psychologisch
Er schenkt Wärme und Körperkontakt.
Er beruhigt durch entspannte Interaktion.
Bewegung an der frischen Luft entspannt Mensch und Tier.
Er stärkt das Selbstbewusstsein.
Kommunikation/ Interaktion
Freddy schafft soziale Nähe.
Er fördert einen klaren Einsatz von Mimik und Gestik.
Er fördert die Kommunikationsfähigkeit.
Er fördert die nonverbale Kommunikation.
Er verstärkt Sprechfreude.
Er verbessert die Stimmqualität.
Emotionale Stabilität
Freddy schenkt Beachtung und Vertrauen, da er stets wertfrei und freundlich ist.
Er schenkt ein Gefühl des „akzeptiert Werdens“.
Er schenkt Zuwendung und Bestätigung“.
Er schenkt Trost und Ermunterung.
Er schenkt Zärtlichkeit und zeigt Freude.
Er hilft dabei Ängste abzubauen.
Er schenkt Anlässe, neues auszuprobieren.
Er erhöht die Frustrationstoleranz.
Er verbessert die Selbsteinschätzung von Kindern und verstärkt ihre Selbstsicherheit.
Er hilft ihnen, ihre Selbstkontrolle zu erhöhen.
Sozialverhalten
Er hilft bei der emotionalen Steuerung.
Er hilft Rücksichtnahme zu lernen.
Er unterstützt das Einhalten von Regeln.
Er fördert das Kontaktverhalten, Hilfsbereitschaft und Interaktionen.
Er schenkt ein Zusammengehörigkeitsgefühl.
Er baut Konfliktvermeidung ab.
Er stärkt Pflichtbewusstsein.
Er macht wach für die Bedürfnisse anderer.
Motorik
Er fördert den Spaß an Bewegung.
Er fördert sowohl die Grob- als auch die Feinmotorik.
Er erhöht die Koordinationsfähigkeit.
Er fördert das Gleichgewicht und die Handlungssteuerung von Kindern.
Kinder verbessern durch ihn ihr Spielverhalten und das Einhalten von Spielregeln.
Soziale Interaktion
Durch Freddy erfahren Kinder Nähe.
Sie erfahren Gemeinsamkeit, Vertrauen und Vertrautheit.
Sie sind nicht allein, wenn er da ist.
Er fordert Verantwortungsbewusstsein.
Er hebt soziale Isolation auf.
Selbstwert
Freddy schenkt konstante Wertschätzung.
Er vermittelt das Gefühl gebraucht zu werden.
Er hilft Verantwortung zu übernehmen.
Er hilft Herausforderungen zu bewältigen.
Selbst- und Umweltkontrolle
Freddy zwingt einen zum Aufbau von Alltagsstrukturen.
Er fordert Kontrollerfahrung in Pflege und Versorgung.
Er schenkt Kontrollerfahrungen in Führung und Gehorsam.
Er fordert Selbstkontrolle ein.
Kognition
Freddy vermittelt Wissen über Hunde (Anschaungsobjekt).
Er fördert das Gedächtnistraining.
Er fördert die Merkfähigkeit und Motivation.
Er unterstütz die Konzentrationsfähigkeit.
Er fördert das logische Denken (zum Beispiel beim Aufbau von Tricks).
Er fördert Problemlösestrategien.
Er hilft beim Fokussieren und fördert die Handlungsplanung.
Wahrnehmung
Er fördert die Wahrnehmung zahlreicher Sinne (visuell, taktil, auditiv, propriozeptiv, vestibulär und olfaktorisch).
Er verbessert die Wahrnehmungsdifferenzierung und Qualität.
Stressreduktion
Freddy hilft dabei, Belastungen anders zu interpretieren und wahrzunehmen.
Er schenkt Gelassenheit und hilft bei der Stressbewältigung (bei Lehrer und Schüler).
Er schenkt Trost und Beruhigung.
Er erdet und wertet kleine Freuden auf.
Er schenkt die Möglichkeit der Entspannung.
Freddy entschleunigt den Alltag und unterbricht durch Moment der Freude und des Lachens.
Lern- und Arbeitsverhalten
Freddy ist ein aktives Mittel zur Lärmprävention.
Er erzieht zu Sorgfalt und Ordnung.
Er fördert die Selbstständigkeit.
Er erhöht die Lern- und Anstrengungsbereitschaft.
Er sorgt für Ruhe und Entspannung.
Er verringert die Aggressionsbereitschaft in seinem Umfeld.
Er unterstützt bei der Übernahme von Eigenverantwortung.
Er fordert planvolles und strukturiertes Handeln.
Welche der oben aufgeführten Förderbereiche mit Hilfe des Schulhundes realisiert werden,
hängt natürlich von der jeweiligen Lerngruppe ab.